Das Firmenkonstrukt Ahrens Transporte
Neben der bereits veröffentlichten Verbindung in die Politik , kommt nun noch eine Verbindung zur Wirtschaftskriminalität hinzu. Das bedeutet nicht automatisch, dass die Firma Ahrens Transporte ebenfalls kriminell ist (das dürften wir juristisch betrachtet wahrscheinlich auch gar nicht behaupten!), die Balsam AG ist es allerdings nachweislich gewesen.
Der Inhaber der Halde am Georgschacht, dessen Betreiber die Firma Ahrens ist, gehörte früher der Balsam AG. Die Firma war in den 80ern durch die aggressive Firmenpolitik schnell Marktführer im Bereich Sportplatzbau, beteiligt bei Weltmeisterschaften und war bei olympischen Spielen vertreten, stattete die Stadien aus. Die Asche von diversen Haldenbränden wurde auf Tennisplätzen verwendet. Die Plätze mussten später mit Steuergeldern saniert werden, das bestätigte uns gegenüber auch Frau Dr. Beatrix Wallberg, Sie ist Amtsleiterin des Umweltamts des Kreises Minden-Lübbecke.
Ihr erinnert euch vielleicht an den Finanzskandal in den 90er Jahren, zeitgleich mit der Schneider Affäre. Im Insolvenzverfahren standen 10 Millionen Euro Vermögen knapp 2 Milliarden (!!!) Euro Schulden gegenüber. Friedel Balsam, der Inhaber, ging dafür auch ins Gefängnis. Er hat einen Sohn, Carsten Balsam. Laut heutigen Informationen ist Friedel Balsam im Unternehmen seines Sohnes beschäftigt. Nur in welchem? Carsten Balsam betreibt in Steinhagen, dem ehemaligen Sitz der Balsam AG, einen Handel für Baumaschinen:
Gleichzeitig gibt es noch weitere Firmen, die mit ihm in Verbindung stehen. Folgende Verbindungen gibt es:
- ELIAT Besitz- und Beteiligungsgesellschaft mbH
Geschäftsführer: Natalia Orlova
Gesellschafter: HTSS Hoch-, Tief, Straßen- + Sportplatzbau GmbH - HTSS Hoch-, Tief, Straßen- + Sportplatzbau GmbH
Geschäftsführer: Carsten Balsam
Gesellschafter: Carsten Balsam - Halde Georgschacht Recycling + Aufbereitung GmbH
Geschäftsführer: Natalia Orlova
Gesellschafter: HTSS Hoch-, Tief, Straßen- + Sportplatzbau GmbH
Alle Firmen haben Ihren Firmensitz an der Adresse Am Georgschacht 15 in Stadthagen, Ahrens ist Am Georgschacht 16. Eine ehemalige Geschäftsführerin (im Jahr 2013) der Halde Georgschacht Recycling + Aufbereitung GmbH ist übrigens eine Frau Ingeborg Wlodarczyk, sie ist heute bei der Firma Ahrens zuständig für die Waage und die Abrechnung (http://ahrens-transport.de/db/docs/2017-06-21-PDF-Kontake-Ahrens-Transport-und-Handel.pdf). Ihr werdet auch feststellen, dass die Geschäftsführung der Halde Georgschacht Recycling + Aufbereitung GmbH häufig wechselt, siehe Moneyhouse.de. Ihr werdet auch feststellen, dass bei der ELIAT GmbH immer die gleichen Namen als Geschäftsführer wie bei der Halde Georgschacht Recycling + Aufbereitung GmbH auftauchen. Das erscheint uns alles sehr seltsam. Weiterführende, sehr interessante Informationen zum Skandal der Balsam AG, Quelle Wikipedia:
- Der Hauptbeschuldigte der Affäre, Schlienkamp, der während seiner Untersuchungshaft Freigänger war, erklärte in einem Brief an den Richter seinen bevorstehenden Freitod, woraufhin von ihm jegliche Spur fehlte. Im März 2000 wurde er von Zielfahndern auf den Philippinen aufgespürt. Trotz Heirat mit einer Philippinerin wurde er von dort ausgeliefert.
- Ein ehemaliger Mitarbeiter der Balsam AG erstattete bereits Ende 1992 Strafanzeige gegen die Balsam AG. Mangels Anfangsverdachts ging die zuständige Staatsanwaltschaft Bielefeld dem erhobenen Vorwurf nicht nach. Nach Wiederholung der Strafanzeige durch den gleichen Antragsteller im Herbst 1993 wurde die zuständige Kriminalpolizei tätig, wobei der zuständige Staatsanwalt Jost Schmiedeskamp erneut nicht tätig wurde. Später entstand der Vorwurf, dass zwischen der Ehefrau Schmiedeskamps und der Lebensgefährtin Balsams persönliche Beziehungen bestanden. Eine Staatshaftungsklage wegen der Verschleppung der Ermittlungen wurde abgewiesen.
- Der durch die zweite Strafanzeige gegen die Firma mit den Ermittlungen betraute Kriminalhauptkommissar K.-H. Wallmeier nahm die Balsam AG ins Visier und stellte dabei auch die Unterlassungen der Staatsanwaltschaft fest. Er entlarvte letztlich den Betrugsfall, wobei er sogar Urlaubstage für seine Recherche opferte.
- Der Skandal um die Balsam AG war symptomatisch für eine Mehrzahl von Fällen der 1990er Jahre, die eindeutige Fehlverhalten von Aufsichtsräten gegenüber den Unternehmensvorständen offenbarten. Der Schwachpunkt lag darin, dass völlig unzureichend kontrolliert wurde, obwohl eine effiziente Unternehmensverfassung bestand. Verbesserungsvorschläge aus der Literatur der Wirtschafts- und Rechtswissenschaft richteten sich insbesondere an die Aufsichtsräte und Wirtschaftsprüfer. Gemäß § 124 Abs. 3 AktG waren Abschlussprüfer vom Aufsichtsrat zu bestellen, anstatt vom Vorstand. Die Berichtspflichten gegenüber dem Aufsichtsrat wurden deutlich ausgeweitet.
- Das Konkursverfahren über das Vermögen der Balsam AG wurde 2009 eröffnet und 2014 aufgehoben. Forderungen in Höhe von 1,98 Milliarden Euro standen etwa 10 Millionen Euro Firmenvermögen gegenüber.
- Die Journalisten Karl-Heinz Steinkühler und Hans-Joachim Block von der Zeitung Neue Westfälische, wurden für ihre Aufdeckungen im Balsam-Skandal 1994 mit dem Wächterpreis der deutschen Tagespresse ausgezeichnet.
Den kompletten Artikel gibt es hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Balsam_AG
Ansonsten finden sich die folgenden Informationen in der Verfahrensakte Ahrens Transporte der Bezirksregierung Detmold. Hier folgt eine ziemlich kranke Darstellung, wie seinerzeit mit der Umwelt umgegangen wurde. Nicht mehr "hip" war nach Einschätzung von Heiko Schapka die Verbreitung von gesundheitsschädlichen Stoffen. Krank, einfach nur krank! Auch die Einschätzung der lokalen BI und der Bürgermeisters in Stadthagen ist interessant. Wenn nicht gar sehr abschätzend...: